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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 837 —<br />

Statt <strong>des</strong>sen sah er in die offenen, ernsten und doch<br />

so schalkhaft funkelnden kleinen Augen <strong>des</strong> Maulwurffängers.<br />

»Pink-Heinrich!« sagte er lächelnd und reichte dem<br />

Greise die Hand. »Was treibt Euch in die Haide bei solchem<br />

Frost- und Schneewetter?«<br />

»<strong>Die</strong> Sorge um Dich und Deine Familie,« sagte der<br />

Maulwurffänger mit ernstem Tone.<br />

Martell runzelte die Stirn und schlug die linke Hand<br />

in sein lockiges Haar.<br />

»Ich hielt Dich für einen starken Mann, und sehe<br />

nun, daß Du schwach bist wie ein Weib. Schäme Dich,<br />

Martell!«<br />

»Rechte nicht mit mir, Heinrich, rechte mit der Verzweiflung,<br />

die in meinen Adern rast, rechte mit Gott,<br />

der mich verlassen hat!«<br />

»Er hat Dich nicht verlassen, er ist mit Dir!«<br />

»Gott mit mir? Ha, ha, ha, ha! Wenn Gott mit mir<br />

sein soll, so muß der Teufel eine Betschwester geworden<br />

sein! – Heinrich, ich glaube, es giebt keinen Gott<br />

<strong>oder</strong> nur einen Gott für die Reichen!«<br />

»Es giebt einen Gott für Arme und Reiche, für Gute<br />

und Böse, und dieser Gott ist mit Dir, Martell, mit Dir<br />

vor tausend Andern!«<br />

Der Spinner sah den Maulwurffänger mit ungläubigem<br />

Auge an.

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