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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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den Bruder von den allerneuesten Vorgängen zu unterrichten<br />

und seine Ansichten, seinen Rath darüber zu<br />

hören.<br />

Adalbert nahm alle diese Mittheilungen außerordentlich<br />

ruhig auf. Zu der gerichtlichen Vorladung lächelte<br />

er sogar.<br />

»Du ignorirst diese einfältige Citation,« sagte er, »bis<br />

sie wiederholt wird. Dann läßt Du dem Gericht vornehm<br />

einen höflichen Gruß entbieten und la<strong>des</strong>t dasselbe,<br />

Krankheit vorschützend, ein, sich zu Dir zu bemühen.<br />

Erscheinen die gelehrten Herren, was nicht<br />

fehlen kann, so forderst Du ganz ruhig, sie möchten Dir<br />

den fraglichen Bruder und Miterben persönlich vorstellen.<br />

Man wird ja sehen, aus welchem Kehrichthaufen<br />

sie ihren Prätendenten herbeiholen werden.«<br />

»Ich theile vollkommen Deine Meinung, lieber Bruder,«<br />

erwiederte Adrian, »und bin keineswegs in Angst<br />

wegen dieses fern drohenden brüderlichen Gespenstes.<br />

Nur den Eindruck, den es auf meine Arbeiter macht,<br />

fürchte ich. Es liegt ein Zauber in dem dumpf erklingenden<br />

Gerücht, der bei Ungebildeten selbst die sonnenhellste<br />

Wahrheit nicht mehr entkräften kann. Meine<br />

Arbeiter wissen um den mir bevorstehenden Kampf<br />

und benutzen die Enge, in welche ich scheinbar dadurch<br />

getrieben werde, auf ihre Weise. Daß sie aus<br />

freiem Antriebe so handeln, ist nicht wahrscheinlich.

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