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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 807 —<br />

Gatten wahrhaft. <strong>Die</strong>ses Paar lebte, wie bereits andeutet<br />

wurde, für gewöhnlich auf seinem Edelsitz in Schlesien,<br />

einer einträglichen Herrschaft, zu welcher auch<br />

das Dorf gehörte, wo Leberecht mit Frau und Sohn unter<br />

Sorge und Kummer sein sauer erworbenes Brod aß.<br />

Wer diese drei Brüder neben einander sah, würde<br />

Adalbert für keinen Boberstein gehalten haben. Er ähnelte<br />

weder Adrian noch Aurel, noch erinnerte irgend<br />

ein Zug an Magnus. Nur wenn er sich mit einer Dame<br />

unterhielt, die seine Phantasie beschäftigte, zeigte<br />

sich ein flüchtiges Zucken um seinen Mund, das eben<br />

so seinem ausschweifenden Vater eigenthümlich gewesen<br />

war und das in Aurel’s Gesicht bei jedem Lächeln<br />

zum Vorschein kam.<br />

Graf Adalbert war groß und schlank, hatte durchaus<br />

die Tournüre eines vornehmen Mannes und trug sich<br />

stets nach der neuesten Mode, ohne sich ängstlich an<br />

ihre Gesetze zu binden. Auch der Schnitt seiner Kleidung<br />

war aristokratisch zu nennen, zugleich elegant<br />

und graziös ungenirt.<br />

<strong>Die</strong>sen Mann mit den großen hellgrauen Augen<br />

drückte Adrian wiederholt an sein Herz, nachdem er<br />

zuvor seine Schwägerin ehrfurchtsvoll begrüßt hatte.<br />

Adalbert erwiederte Handschlag und Umarmung mit<br />

gleicher Herzlichkeit und zeigte sich hoch erfreut, endlich<br />

nach sehr langer Zeit wieder einmal den Stammboden<br />

ihrer Familie betreten zu können.

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