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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Er vermied mit ihm zusammenzukommen, hatte aber<br />

nichts dawider, daß man es klug und mit Vorsicht benutze,<br />

um sich zu bereichern und das in größter Fülle<br />

zu verschaffen, was neuerdings dem Adel allein noch<br />

Glanz und Nachdruck verleihen kann, nämlich Geld!<br />

Deßhalb willigte er auch in die speculativen Pläne seines<br />

älteren Bruders, doch nur unter der Bedingung,<br />

daß er selbst mit Arbeitern und ähnlichem Volk nicht<br />

das Min<strong>des</strong>te zu schaffen habe. Weil es ihm nicht an<br />

Kenntniß und Scharfsinn gebrach, ja eine gewisse vornehme<br />

List ihm zu Gebote stand, die fast den Namen<br />

Instinct verdiente wegen der eigenthümlichen Weise,<br />

in der sie sich geltend machte, so übernahm er gern<br />

das erheiternde Geschäft eines im Interesse ihrer großartigen<br />

Speculation reisenden Kaufherrn. Reisen war<br />

Adalbert’s <strong>Leiden</strong>schaft und dieser konnte er auf bequemere<br />

Weise nicht fröhnen. Was ihn persönlich anekelte,<br />

wußte er stets mit unnachahmlicher Gewandtheit<br />

brieflich <strong>oder</strong> durch Unterhändler abzumachen,<br />

die seinen aristokratischen Launen nicht anstößig erschienen.<br />

Adalbert war seit zwei Jahren mit Beatrice, einer<br />

sehr schönen jungen Dame aus fürstlichem Geblüt, vermählt,<br />

und hatte aus dieser Ehe ein blühen<strong>des</strong> Töchterlein,<br />

der einzige legitime Sprößling, <strong>des</strong>sen sich zur<br />

Zeit das Haus Boberstein rühmen konnte. Beatrice,<br />

nicht weniger vornehm und adelstolz, dabei anmuthig<br />

und in hohem Grade liebenswürdig, beglückte ihren

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