Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
— 796 — »Herr am Stein, ich vereinige meine Bitten mit denen dieser Männer. Es ist unmöglich, daß sie bei ihrem jetzigen Lohne leben und ehrlich fortkommen können; es ist aber auch gewissenlos und unverantwortlich, fleißige Menschen nur deßhalb zur Verzweiflung zu treiben, weil mit Durchführung eines geschickt ausgedachten Systems ein Mehrgewinn erzielt wird, der zu späterer Vergrößerung des Geschäftes wesentlich beiträgt. – Ich bitte, hören Sie mich aus, Herr am Stein! – Die Erfindung der Maschinen, welche dem menschlichen Scharfsinn Ehre macht, wird nur dann eine Wohlthat für Volk und Staat, wenn sie dem Arbeiter die Last der Arbeit erleichtert. Die Maschine ist nicht dazu da ihren Besitzer zu bereichern, sondern dem Arbeiter leichter als durch seine Hand ein sicheres und gutes Auskommen zu gewähren. Die Maschine kann das, wenn ihr Besitzer es will. Es giebt aber leider der Maschineninhaber nur wenige die sich zu dieser einfachen Ansicht erheben. Sie betrachten ihre Riesenkraft als ein unverwüstliches Kapital, das zu mehren ihnen zusteht, in welcher Weise es ihnen beliebt, und weil sie die Macht besitzen und die dämonische Kraft dieser Macht kennen, werden sie grausam und verwandeln die Wohlthat dieser segensreichen Erfindung in einen Fluch, der unaussprechliches Elend über die Welt verhängt. – Herr am Stein, Sie bekennen sich zu diesen unbarmherzigen Egoisten, ich sage es offen, und Sie entehren sich selbst
— 797 — in den Augen jedes Biedermannes, wenn Sie länger das gerechte Anliegen dieser Armen von sich weisen!« Mittlerweile war es Tag geworden. Die Morgenröthe durchbrach den Nebel und warf matte Lichter in den Saal und auf die von Kummer und Leidenschaft durchfurchten Gesichter der Arbeiter. Adrian nahm die Cigarre aus dem Munde und spielte mit der Pistole. »Auf Ihre meisterhafte Rede, lieber Vollbrecht, werde ich späterhin antworten,« sagte er mit vornehmem, glattem Lächeln. »Vor der Hand ein letztes Wort mit diesen zudringlichen Menschen.« Er kehrte sich nachlässig zu Martell, der seitwärts stand mit verschränkten Armen und unheimlich gerunzelter Stirn. »Ihr seid also unzufrieden in meinen Diensten?« sagte er. »Ja oder nein!« »Weil wir so nicht bestehen können.« »Ja oder nein!« »Ja!« »Was gedenkt Ihr zu thun, wenn ich dennoch aus höchst wichtigen Gründen Eure Klagen unberücksichtigt lasse?« »Von Gott kommen gute Gedanken. Gott allein weiß es!« rief Martell. »So vertrauet auf Gott; er wird Euch helfen,« sagte Adrian und stand auf. »Und nun habt Acht auf das, was ich Euch sage! – Ihr habt durch Euer unbesonnenes, thörichtes und strafbares Betragen fast eine
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Lohne leben und ehrlich fortkommen können; es<br />
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Menschen nur deßhalb zur Verzweiflung zu treiben,<br />
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Vergrößerung <strong>des</strong> Geschäftes wesentlich beiträgt.<br />
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Erfindung der Maschinen, welche dem menschlichen<br />
Scharfsinn Ehre macht, wird nur dann eine Wohlthat<br />
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Besitzer zu bereichern, sondern dem Arbeiter leichter<br />
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Besitzer es will. Es giebt aber leider der Maschineninhaber<br />
nur wenige die sich zu dieser einfachen Ansicht<br />
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Kapital, das zu mehren ihnen zusteht, in<br />
welcher Weise es ihnen beliebt, und weil sie die Macht<br />
besitzen und die dämonische Kraft dieser Macht kennen,<br />
werden sie grausam und verwandeln die Wohlthat<br />
dieser segensreichen Erfindung in einen Fluch, der unaussprechliches<br />
Elend über die Welt verhängt. – Herr<br />
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Egoisten, ich sage es offen, und Sie entehren sich selbst