26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 793 —<br />

»Lebensklugheit, auch Speculation, wenn Du willst.<br />

– Das Alte, Abgenutzte wird überall bei Seite geworfen,<br />

um dem Neuen und Kräftigen Platz zu machen. Es ist<br />

der Lauf der Welt, nichts weiter!«<br />

»Gott und wir Armen, die wir Gottes sein sollen<br />

nach der Schrift, eben weil wir nichts haben,« versetzte<br />

Martell mit entsetzlichem Lächeln, »wir nennen das<br />

unmenschlich, ohne alle Nebenbedeutung, Herr am<br />

Stein, wenn Sie wollen.«<br />

Adrian zuckte abermals die Achseln und rauchte mit<br />

noch größerem Behagen seine Cigarre.<br />

»Wir sollen also wirklich verhungern, wenn Ihr jetziger<br />

Lohn uns nicht mehr ernähren kann?« fragte Martell<br />

noch einmal.<br />

»Ich muß Euch wirklich das ganz allein überlassen,«<br />

antwortete Adrian. »Lebt wie Ihr könnt, ich thue dasselbe.«<br />

»Ha, ha, ha, ha!« lachte Martell laut auf. »Er lebt<br />

wie er kann! – O himmelschreiende Gotteslästerung!<br />

– Er lebt wie er kann! Mensch, Unmensch, heißt dies<br />

leben, wie ein vernünftiges Geschöpf Gottes?« Martell<br />

ging mit großen Schritten um den gedeckten Tisch und<br />

deutete auf die übrig gebliebenen Leckerbissen. – »Nur<br />

vornehme Sünder wagen es, so zu schwelgen, während<br />

tausend Arme, die für sie arbeiten, hungrig zu Bett und<br />

hungrig wieder an die Arbeit <strong>des</strong> nächsten Tages gehen<br />

müssen! Gott hat es gehört, das Stöhnen meines

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!