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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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trete ich in Gesellschaft dieser rechtlichen Männer am<br />

frühen Morgen zu Ihnen und flehe, flehe Sie aus tiefstem<br />

Herzensgrunde an: haben Sie Erbarmen mit Ihren<br />

Knechten! Wir arbeiten mit unsern Weibern und<br />

Kindern zu Ihrem Wohle und Ruhme Tag und Nacht,<br />

wir arbeiten gern und willig, aber unser Fleiß, unsere<br />

Arbeitslust muß erschlaffen, wenn es uns aus Mangel<br />

an Nahrung an der erforderlichen Kraft gebricht! –<br />

Ihr Lohn, Herr am Stein, wie er uns seit drei Wochen<br />

ausgezahlt wird, ist zu gering! Wir können dabei nicht<br />

mehr bestehen, wir müssen langsam verhungern! Darum<br />

bitten wir Sie im Namen Tausender: erhöhen Sie<br />

ihn wieder und wir Alle werden Sie preisen und auf<br />

Händen tragen!«<br />

Adrian schlug die Beine über einander, zog einen der<br />

schweren ciselirten silbernen Armleuchter zu sich heran,<br />

gab dem Rollstuhle einen Stoß, daß er die Mitte<br />

der Tafel erreichte, und griff nach einem goldenen Cigarrenetui.<br />

<strong>Die</strong>s öffnend nahm er eine der feinsten Havannahcigarren<br />

heraus und zündete sie an. Nun erst<br />

erwiederte er:<br />

»Es thut mir leid – allein, wenn Ihr mir weiter nichts<br />

mitzutheilen hattet, bedaure ich, daß Ihr Zeit und mithin<br />

Geld verloren habt! Wer sich bei mir zurückgesetzt<br />

glaubt, kann gehen! Ich halte ja Niemand, zwinge Niemand,<br />

mir zu dienen! Lieber Gott, was will man denn<br />

noch? Freier bewegt sich auf Gottes weiter Erde kein<br />

König und kein Kaiser, wie meine Arbeiter!«

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