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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 787 —<br />

es in der unsichern Helle dunkelbraun erschien. Verworren,<br />

wild, in lockigem Geringel hing ihm das rabenschwarze<br />

glänzende Haar in Stirn und Nacken. Mit<br />

einem tiefen Seufzer, der wie ein To<strong>des</strong>röcheln klang<br />

schlug er beide Arme über seine breite Brust und trat<br />

dem Grafen um einige Schritte näher.<br />

»Herr am Stein!« sagte er sanft und fast traurig.<br />

Adrian, der bisher gethan hatte, als sei außer ihm<br />

Niemand im Zimmer, warf stolz den Kopf zurück und<br />

erwiederte:<br />

»Blos weil Ihr Euch erfrecht habt, mich wie Räuber<br />

zu überfallen, gebe ich Euch Gehör, Macht es kurz, Aufrührer,<br />

damit ich die Schuldigen später zur Strafe ziehen<br />

kann!«<br />

»Wir sind keine Aufrührer, Herr am Stein, wir sind<br />

blos arme unglückliche Menschen, die vom Elend müde<br />

gehetzt ihre letzten Kräfte zusammennehmen, um<br />

dem Manne, in <strong>des</strong>sen Hand allein unser kleines irdisches<br />

Glück liegt, eine Bitte an’s Herz zu legen.«<br />

»Ihr habt eigenmächtig die Arbeit eingestellt, habt<br />

die Maschinen verlassen und stundenlang gefaullenzt.<br />

Ich werde dafür Schadenersatz von Euch fordern, vor<br />

Gericht!«<br />

»Fordern dürfen Sie, was Ihnen beliebt,« entgegnete,<br />

die Augenbrauen zusammenziehend, Martell, »das Geben<br />

wird von uns abhängen. Wir haben kein Geld, kein<br />

Gut, wir haben nur Thränen und verzweiflungsvolle<br />

Blicke! Herr am Stein, im Namen aller Fabrikarbeiter

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