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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 782 —<br />

den Nebel wanken und von allen Seiten das Haus umringen.<br />

Ehe er sich besinnen konnte, war er der Gefangene<br />

seiner mißachteten, gedrückten, mit Füßen getretenen<br />

Spinner. Es geschahen unter lebhaftem Murren<br />

heftige Schläge an die Thür.<br />

»Wünschen Sie die Abgesandten der Arbeiter in Ihrem<br />

Schlafzimmer zu empfangen,« fragte Vollbrecht,<br />

»<strong>oder</strong> befehlen Sie, daß man sie abweisen soll? Ich bin<br />

bereit, Ihre Befehle zu überbringen.«<br />

»Vollbrecht, Vollbrecht, wo Sie mich hintergehen!«<br />

rief Adrian drohend. »Wo Sie mit diesem Gesindel gegen<br />

mich conspiriren! – Meine Rache würde fürchterlich<br />

sein!«<br />

»Gnädiger Herr,« entgegnete der Buchhalter, »ich bin<br />

durchaus nicht Partei in dieser unerfreulichen Angelegenheit.<br />

In Ihren <strong>Die</strong>nsten habe ich nur Ihre Befehle<br />

zu vollziehen. <strong>Die</strong>ser Pflicht glaube ich bisher zu Ihrer<br />

Zufriedenheit genügt zu haben. Als Arbeiter obschon<br />

in anderem Fache und unter andern Verhältnissen, betrachte<br />

ich mich gleichermaßen als ein Bruder und Gefährte<br />

Ihrer Spinner, und war als solcher immerdar bemüht,<br />

das nicht sehr beneidenswerthe Loos dieser Unglücklichen<br />

möglichst erträglich zu machen. Nur aus<br />

diesem Grunde sprach ich zuweilen für sie und widerrieth<br />

Anordnungen, welche Sie, Herr am Stein, im Interesse<br />

Ihres persönlichen Vortheils für nöthig hielten.<br />

– Von dieser meiner Gesinnung sind die Arbeiter unterrichtet,<br />

denn ich machte nie ein Hehl daraus, um

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