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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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geheimnißvoll geschah, daß Gilbert darüber erstaunte<br />

und den Kapitän verwundert ansah. Sie mischte hierauf<br />

das Spiel Karten, richtete verschiedene Fragen an<br />

Aurel – in welchem Monat er geboren sei? Ob verheirathet<br />

<strong>oder</strong> ledig? An welchem Tage er seine letzte<br />

Reise angetreten habe? usw. Gleichgiltig, doch wahrheitgetreu<br />

gab Aurel darauf Antwort. <strong>Die</strong> Wahrsagerin<br />

legte nun die Karten in Form einer strahlenden Sonne<br />

vor sich hin, anfangs der Reihe nach die einzelnen<br />

Blätter abhebend. Später gab sie manchem eine<br />

andere Stelle, so daß die Form der Sonne <strong>oder</strong> <strong>des</strong><br />

Sterns sich vielfach veränderte und bald einen Strahlenkreis<br />

ohne Kern, bald einen festen Körper in fast<br />

eirunder Form ohne Strahlen bildete. Während dieses<br />

Hin- und Wiederschiebens der Kartenblätter sprach sie<br />

immerfort, lächelte jetzt, und schüttelte dann wieder<br />

mürrisch den Kopf. Zuweilen tupfte sie auch mit ihrem<br />

dürren weißen Zeigefinger auf eines der Blätter<br />

<strong>oder</strong> drohte ihm mit freundlicher Miene. Endlich entglitt<br />

das letzte Blatt ihrer Hand! Sie erhob sich vom<br />

Sessel und schob die drei Lichter näher an einander.<br />

Aurel stand ebenfalls auf und beugte sich, beide Hände<br />

auf den Tisch stützend, über das wunderlich gestaltete<br />

Kartenbild, das seines Lebens Zukunft enthalten<br />

sollte. Obwohl er nicht im Geringsten an Wahrsagerei<br />

glaubte, ward ihm doch ganz eigen zu Muthe. Mit<br />

gespanntester Aufmerksamkeit folgte er dem lesenden

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