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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Gesellschaft leisten, wenn Ihre Gedanken nicht gerade<br />

so angestrengt auf Über- <strong>oder</strong> Unterirdisches gerichtet<br />

wären.«<br />

»Mag sein, mag sein!« versetzte Aurel zerstreut und<br />

seufzend. »Wenigstens liegt mir die Erforschung der<br />

Vergangenheit mehr am Herzen, die unklare, jedem<br />

Sterblichen verhüllte Zukunft.«<br />

Es rauschte hinter der Thür <strong>des</strong> Nebenzimmers, sie<br />

drehte sich klanglos in den Angeln und eine mittelgroße<br />

Frauengestalt, von Kopf zu Fuß in aschgraue<br />

Zeuge gehüllt, stand auf der Schwelle. <strong>Die</strong> Matrone<br />

hielt in der linken Hand eine kleine silberne Lampe<br />

von feiner Arbeit, aus deren flacher Höhlung ein spitzes<br />

blaues Flämmchen brannte. <strong>Die</strong> Rechte umschloß<br />

ein vollzähliges Spiel deutscher Karten.<br />

Den Gruß der Fremden erwiederte sie durch mehrere<br />

tiefe Verbeugungen, die wunderlich und fast gespenstisch<br />

anzusehen waren. Noch immer, ohne zu sprechen,<br />

schritt sie dann fest und mit gezwungener Feierlichkeit<br />

auf den Tisch zu, winkte den Fremden nieder<br />

zu sitzen und nahm selbst Platz auf einfachem Sessel.<br />

<strong>Die</strong> Lampe vor sich hinstellend und das Spiel Karten<br />

daneben legend, erhob sie den Blick, um die Fremden<br />

genau zu betrachten.<br />

Auf diesen Moment hatte Aurel mit Ungeduld gewartet.<br />

Seine scharfen Blicke begegneten denen der<br />

Wahrsagerin und rangen gleichsam secundenlang mit

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