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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 76 —<br />

liegt noch tief verborgen im Schooße der Zukunft! Vielleicht<br />

muß das Menschengeschlecht noch einige Revolutionen,<br />

wie jene erste französische, erleben, ehe dies<br />

heilige Kind, dieser wahre Sohn Gottes und der Menschen,<br />

zum Heil der Welt geboren wird!«<br />

»Mein lieber Heinrich,« unterbrach hier Schlenker<br />

den Maulwurffänger, »wenn Ihr noch lange so fortfahrt<br />

in der Gotteslästerei, so muß ich, ich mag nun wollen<br />

<strong>oder</strong> nicht, die Stube meiden! Es drückt mir das Herz<br />

ab und bringt mich um alle gottseligen Gedanken! Bedenkt<br />

doch, es ist ja mit tausend Schrecken!«<br />

»Ganz Natur!« betheuerte Gregor.<br />

»Nun so geht zum Teufel!« versetzte Heinrich kurzab,<br />

verdrießlich, daß ihn der Fromme in seinen besten<br />

Gedanken unterbrochen hatte.<br />

Schlenker stand beleidigt auf, der Schulmeister folgte.<br />

»Es steht in der Schrift,« sagte der Fromme, »wir<br />

sollen nicht sitzen im Rathe der Spötter und Thoren!<br />

Darum verlasse ich Euch, Heinrich, bis daß Ihr in Euch<br />

gehet und Euch bekehrt!«<br />

Gregor nickte stumm mit dem Kopfe und schritt dem<br />

voranwackelnden Schlenker, <strong>des</strong>sen Strümpfe bis auf<br />

die Schuhe herabhingen, steif und gravitätisch nach.<br />

Kaum aber war die Thür hinter den beiden wunderlichen<br />

Leuten zugefallen, als sie Gregor auch schon<br />

wieder aufriß und beide die Köpfe durch den Spalt<br />

hereinschiebend, der Schulmeister den seinigen über

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