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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 759 —<br />

der Oberkellner an den Wagenschlag, um ihn zu öffnen,<br />

wäre aber beinahe von einem behend herausspringenden<br />

Manne kräftiger Statur umgerannt worden,<br />

dem ein zweiter, jüngerer wo möglich noch ungestümer<br />

folgte. <strong>Die</strong> Fremden begehrten zwei Zimmer,<br />

befahlen das Gepäck ihnen nachzubringen und dem<br />

Postillon ein tüchtiges Trinkgeld zu geben. Dann schritten<br />

sie Arm in Arm dem vorleuchtenden Kellner nach,<br />

zwei Treppen hinauf und bezeigten sich mit dem angewiesenen<br />

Logis zufrieden. Auf die Frage <strong>des</strong> Kellners,<br />

ob die Herren sonst noch etwas zu befehlen hätten, bestellte<br />

der Ältere Thee und später ein Abendbrod, wie<br />

es zu haben sei.<br />

»Wie erfahren wir nun die Wohnung unserer Sibylle?«<br />

sagte Aurel zu seinem jungen Begleiter. »Auf gut<br />

Glück und so geradezu Wirth <strong>oder</strong> Kellner nach einer<br />

Kartenschlägerin fragen kann man doch nicht, ohne<br />

sich lächerlich zu machen <strong>oder</strong> für einen Narren gehalten<br />

zu werden.«<br />

»Überlassen Sie das mir, Herr Kapitän,« erwiederte<br />

Gilbert. »Ein bis zwei Tage müssen wir uns doch<br />

hier verweilen. Das ist Zeit genug, um die Geheimnisse<br />

dieser Universitäts- und Handelsstadt auszukundschaften.«<br />

»Ich werde mich langweilen zum Sterben, guter Junge.<br />

Ich kenne Leipzig und weiß, was es dem Fremden<br />

für interessante Seiten zu bieten hat, wenn er nicht<br />

Handlungsreisender <strong>oder</strong> Weinbeflissener ist. Und nun

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