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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 743 —<br />

»Damit dies nicht erfolge, müssen wir uns berathen,<br />

vereinigen und in Einem Sinne handeln,« sagte<br />

Eduard.<br />

»Es handelt sich gut in Einem Sinne, wenn es an allen<br />

Sinnen gebricht!« erwiederte Martell verächtlich.<br />

»Man hat nicht Muth, wenn man keine Zeit hat, keinen<br />

Erfolg voraus sieht. Durch den Druck sind wir so klein<br />

und kleinlich geworden, daß uns der Gedanke an jegliches<br />

Große, Gemeinsame gar nicht mehr beschleicht! –<br />

Und wie ist es anders möglich! Um die Krume Brod verlegen,<br />

die ich heut’ Abend mit meinen Kindern theilen<br />

soll, matt, gebrochen von der Arbeit, die meine Kräfte<br />

verzehrt, wo soll mir die Lust herkommen, das allgemeine<br />

Leid zu überschauen und auf Mittel zu denken,<br />

diesem abzuhelfen? – Ich muß ja auf dem Nächsten,<br />

Kleinlichsten haften bleiben, auf dem elenden Kummer,<br />

der mich zur Stunde überwältigen will, weil dieser<br />

im Augenblick der quälendste ist, derjenige, um<br />

welchen sich meine fluchwürdige Existenz dreht. <strong>Die</strong>ser<br />

Augenblick dauert aber Monate, Jahre, ein Menschenleben!<br />

<strong>Die</strong>ser Augenblick, bei Millionen immerwährend<br />

vorhanden, ist eine Ewigkeit! <strong>Die</strong>ser Augenblick<br />

ist die Hölle und wir, wir sind die Verdammten!«<br />

»Vergieb ihm Vater, denn er lästert!« betete mit leisem<br />

Lispeln der spinnende Traugott.

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