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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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hart neben einander zwei dunkele sich ewig bewegende<br />

Rauchsäulen. Sie verkündeten die ununterbrochene<br />

Thätigkeit der Fabrik.<br />

Umschlossen von neuem Baumwuchs und von kleinen<br />

mit Dornen eingehegten Feldern, auf denen jetzt<br />

das Kartoffelkraut braun, welk und vom Nachtfrost erstarrt<br />

sich zur bereiften Erde herabbeugte, lag das zu<br />

Boberstein gehörige Dorf. Hier wohnten blos Fabrikarbeiter<br />

mit ihren meist zahlreichen Familien. Der Ort<br />

war gassenartig gebaut und schmiegte sich halbkreisförmig<br />

um die Ufer <strong>des</strong> See’s. Alle Häuser in dem Dorfe<br />

waren klein, niedrig und von armseligem Aussehen.<br />

Ordnung und Reinlichkeit vermißte man vor den Thüren<br />

und auf den Gassen. <strong>Die</strong> Zäune, welche je<strong>des</strong> Haus<br />

umzirkten, waren schlecht gehalten, selbst die wenigen<br />

kleinen Gärtchen, die sich hin und wieder zeigten,<br />

ließen die pflanzende Hand eines Gärtners schmerzlich<br />

vermissen.<br />

In diesem Wohnort der Fabrikarbeiter, der das traurige<br />

Bild einer völlig verarmten Gemeinde, einer Bevölkerung,<br />

wenn nicht von Bettlern, doch gewiß von<br />

Menschen darbot, die kümmerlich nur von einem Tage<br />

zum andern ihr sorgenschweres Leben hinfristen,<br />

traten mit Aufgang der Sonne unsere beiden jungen

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