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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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aber von allen Kindern blos ein einziger Sohn am Leben,<br />

der weil die Weberei damals grade in Schwung<br />

kam, sich derselben ebenfalls widmete.<br />

Geraume Zeit verdiente er mehr als hinreichen<strong>des</strong><br />

Geld, das er vorsichtig zusammenhielt, um die auf<br />

Haus und Feld der Ältern noch immer lastenden Schulden<br />

nach und nach damit zu tilgen. Es gelang ihm auch<br />

beinahe, da trat eine Stockung in den Geschäften ein!<br />

<strong>Die</strong> Linnenweberei sank mehr und mehr, der Verdienst<br />

verminderte sich von Monat zu Monat, das Ersparte<br />

mußte angegriffen werden und das Haus blieb verschuldet,<br />

wie bisher. Um nur bestehen zu können, gab<br />

Eduard – so wollen wir den Sohn der hübschen Marie,<br />

das Ebenbild seiner Mutter, nennen – die Leinweberei<br />

ganz auf und warf sich, wie tausende und abertausende<br />

seiner Brüder, auf die leichtere und doch etwas besser<br />

bezahlte Baumwollenweberei.<br />

So standen die Sachen in Leberechts kleinem Hauswesen<br />

bei dem Besuche, welchen Heinrich dem seit<br />

Jahren nicht mehr gesehenen Freunde zudachte. <strong>Die</strong><br />

Veranlassung zu diesem Besuche werden wir sogleich<br />

mittheilen.<br />

<strong>Die</strong> drei Wanderer erreichten den Ort gegen Abend<br />

und gingen zuerst in’s Wirthshaus <strong>oder</strong> den Kretscham,<br />

um sich zu erfrischen und Erkundigungen einzuziehen.<br />

<strong>Die</strong>se fielen nach Wunsch aus. Leberecht war noch<br />

munter, wie vor Jahren, Marie fleißig wie immer, und

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