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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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meinetwegen in’s Gebet nehmen, so lange Ihr wollt,<br />

und ihm alle Lügen hererzählen, die Ihr Euch von den<br />

Missionsblättern aufbinden laßt.«<br />

»Lügen, Bruder Heinrich, ist in diesem Falle kein gewähltes<br />

Wort,« bemerkte der Schulmeister, »ich würde<br />

lieber Unrichtigkeiten sagen. Lehrer der christlichen<br />

Religion pflegen nicht zu lügen.«<br />

»Wie Du willst, Gregor, meinethalben bring’s zu Papiere.«<br />

»Natürlich, natürlich!«<br />

Schlenker schüttelte den Kopf, setzte sich wieder auf<br />

die Ofenbank, die Beine über einander schlagend und<br />

beide Hände gefaltet über seine Knie legend. In dieser<br />

Stellung verharrte er den ganzen Rest <strong>des</strong> Abends und<br />

hörte mit größter Spannung dem Gespräche Heinrich’s<br />

mit Sloboda zu. Nur wenn er das Bedürfniß fühlte, eine<br />

Prise Tabak zu nehmen, machte er regelmäßig die<br />

schon beschriebenen wunderlichen Bewegungen. Auch<br />

Gregor mischte sich nicht in das Gespräch, nur bei Stellen,<br />

die ihn besonders ansprachen <strong>oder</strong> wo sein Bruder<br />

sich direct an ihn wandte, ließ er sein bekräftigen<strong>des</strong><br />

»Natürlich« hören.<br />

Das Erste, was der Maulwurffänger hervorholte, war<br />

jenes räthselhafte Papier, <strong>des</strong>sen Entstehung sich eben<br />

so leicht erklären ließ, als es beide befreundete Männer<br />

wunderte, daß nie ein Wort davon zu ihrer Kenntniß<br />

gelangt war. Nur die Annahme, daß Röschen in Folge<br />

<strong>des</strong> Verlustes der Verschreibung an deren Giltigkeit

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