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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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krauen, als wärst Du seit ein paar Stunden seekrank!<br />

– Gieß neue Gluth auf, das hilft! – Mutterchen, – eine<br />

volle Galleasse, aber doppelt geheizt <strong>oder</strong> ich küsse<br />

Dich!«<br />

Aurel saß bleich wie ein Grabmonument dem ehemaligen<br />

Räuber gegenüber. Kalter Schweiß rann von<br />

seiner Stirn, die Hände zitterten ihm, daß er kaum das<br />

Glas noch zum Munde führen konnte.<br />

»Es geht vorüber,« sagte er matt und sich gewaltsam<br />

zusammenraffend, »die entsetzliche Hitze machte<br />

mich schwindlig.«<br />

»Beim zweiten Besuch spürst Du nichts mehr davon.<br />

Komm nur bald wieder! Aber so kratzt doch auf, was<br />

die Saiten halten! Es ist ja, weiß Gott, still wie in einer<br />

Todtengruft! Hört man sich doch selber schon sprechen!«<br />

<strong>Die</strong> Musik, welche eine kurze Pause gemacht hatte,<br />

da die Tanzenden abgetreten waren, stimmte abermals<br />

ihre ohrzerreißenden Töne an, die alsbald auch neue<br />

Tänzer auf den Plan lockten. Aurel starrte noch immer<br />

in halber Betäubung vor sich hin. <strong>Die</strong> Erzählung Blutrüssels<br />

hatte ihn mit furchtbarer Gewalt getroffen. –<br />

<strong>Die</strong> Fremden, welche auf Boberstein erschienen waren,<br />

hatten ein Recht zu ihren Forderungen, denn Alles, Alles,<br />

was Adrian’s erster Brief ihm gemeldet, fand eine<br />

grauenvolle Bestätigung in der spöttischen Erzählung<br />

<strong>des</strong> ergrauten Sünders. Der Brand <strong>des</strong> alten Schlosses –<br />

die Flucht seines Vaters mit Herta, die Rache Johannes’

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