26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 687 —<br />

rauchten aus langen Pfeifen und weideten sich mit Behagen<br />

an dem Tumult <strong>des</strong> Tanzes. Der Lärm war so<br />

arg, daß kaum die nächsten Nachbarn einander verstehen<br />

konnten. Dolche und Messer von den verschiedensten<br />

Formen trugen die Meisten in ihren Schärpen<br />

und Leibbinden. Sie mochten häufig gebraucht werden,<br />

denn sämmtliche Besucher der Taverne schienen<br />

wenig Spaß zu verstehen. In jeder Viertelstunde faßte<br />

irgend eine Hand den Griff seiner Waffe und nicht selten<br />

funkelten blaue Klingen über den Köpfen der Ausgelassenen.<br />

<strong>Die</strong>s chaotische Getümmel halb und ganz trunkener<br />

Menschen, die gewohnt waren, allen <strong>Leiden</strong>schaften<br />

ungehindert den Zügel schießen zu lassen, heiler Haut<br />

zu durchschreiten, schien unmöglich. Aurel zog es daher<br />

vor, im Hintergrunde eine Zeit lang den Beobachter<br />

zu spielen, und bestellte für sich und Gilbert steifen<br />

Grog. Sie nahmen Platz an einem der zur Seite stehenden<br />

Tische und unterhielten sich mit den hübschen<br />

Dirnen, die auf der Bank dem Tanze zusahen <strong>oder</strong> ab<br />

und zu gingen und bisweilen die schmucken Matrosen<br />

neckten.<br />

Aurel’s Aufmerksamkeit richtete sich nunmehr auf<br />

das Orchester und die Musiker. Es war jedoch unmöglich,<br />

die Spielenden durch die feuchte und schwere<br />

Rauchwolke zu erkennen, die auf das wogende Menschenmeer<br />

in grauer Trübe niederhing. Er wandte sich<br />

daher an das hübscheste und, von ihrem Gesicht auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!