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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 68 —<br />

Inzwischen hatten Sloboda und Paul den polnischen<br />

Planwagen verlassen und wurden von Heinrich<br />

in’s Zimmer geführt. Neugierig starrten Gregor<br />

und Schlenker die Ankömmlinge an, die ihrerseits keine<br />

Rücksicht auf sie nahmen. Erst als Heinrich ihre<br />

Namen nannte, wünschte der ernste Sloboda Beiden<br />

einen guten Abend und reichte Jedem die Hand zum<br />

Gruße.<br />

»Ehe wir eins in’s andere reden, Freund Jan,« begann<br />

der Maulwurffänger, »sage mir, was Du mit Deinem<br />

Judengesindel anfangen willst. In mein Haus nehme<br />

ich das Volk nicht auf, und ob sie der Kretschamwirth<br />

beherbergt, bezweifle ich auch; denn wir haben<br />

ein Gesetz in den Lausitzen, nach dem Niemand verbunden<br />

ist, das Volk von Schacherern und Betrügern<br />

über Nacht bei sich zu behalten.«<br />

»Ich werde sie ablohnen,« erwiederte Sloboda. »Pferde<br />

und Wagen sind ihr Eigenthum und von mir nur auf<br />

die Dauer der Reise gemiethet. Brauche ich später wieder<br />

einen Wagen, um meine etwas stumpf gewordenen<br />

Glieder fortzuschleppen, so wirst Du schon für ein leidliches<br />

Transportmittel sorgen.«<br />

»Natürlich, ganz Natur!« sagte Gregor der seinen<br />

langern hagern Körper wieder auf den Schemel hatte<br />

niederknicken lassen.<br />

Da sich der Wende schon früher mit seinem jüdischpolnischen<br />

Fuhrmann über den Preis geeinigt hatte,<br />

war die Ablohnung bald geschehen und mit einem

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