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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 67 —<br />

Schrecken!« was denn dem Maulwurffänger Veranlassung<br />

gab, mit der ironischsten Betonung, die ihm zu<br />

Gebote stand, und mit jenem vergnüglichen Lachen,<br />

das nie laut ward, sondern in der Kehle wieder erstarb,<br />

zu betheuern, es sei wirklich mit tausend Schrecken! –<br />

In diesem Augenblicke klingelte messingbeschlagenes<br />

Riemenzeug vom Wege her, drei muntere kleine<br />

polnische Pferde kamen in schnellem Trabe auf das<br />

Haus zu, <strong>des</strong>sen Maulwurf am Giebel schon von weitem<br />

zu erkennen war, und rissen das ärmliche Judenfuhrwerk<br />

so schnell über die steinige Straße, daß die<br />

Speichen in den Felgen seufzten und ächzten.<br />

»Da kommen sie!« sagte Heinrich in seiner gemüthlichen<br />

Ruhe und legte das beinahe fertige Blaserohr<br />

weg. »Ich bitt’ Euch, Schlenker, fallt mir den Alten<br />

nicht gleich mit Euern frommen Redensarten an, daß<br />

er nicht denkt, er komme in ein Brüderhaus, und Du,<br />

Bruder, laß die steifen Complimente sein! Das dumme<br />

Zeug taugt nichts.«<br />

»Disciplin, blos Disciplin,« sagte Gregor höchst bedächtig.<br />

»Dummes Zeug!« wiederholte Schlenker die Hände<br />

faltend. »Fromme Redensarten nennt der gottlose<br />

Mann dummes Zeug! Himmlischer Vater, ich bitte<br />

Dich, hör’ ihn nicht, denn er weiß wahrlich nicht, was<br />

er spricht! –«

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