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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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und schon mit eigenen Händen die Betten für sie aufgeschlagen.<br />

Mich wundert’s, daß sie noch nicht hier<br />

sind! Wie weit, Bruder, bist Du mit der Aufzeichnung<br />

dieser verwickelten Geschichte?«<br />

»Ich simulire schon geraume Zeit, wie ich das zuletzt<br />

Vernommene schicklich in Worte fasse. Es ist ein<br />

wichtiger Casus, höchst wichtig und für ein Chronikon<br />

wie geschaffen. Ich werde noch eine Nacht dem angestrengtesten<br />

Nachdenken opfern.«<br />

»Mach’s, wie Du willst, nur vergiß nichts Hauptsächliches.«<br />

»Natürlich, natürlich! Alles Hauptsächliche ist natürlich.«<br />

»Kann sein, bei Euch Schulmeistern, bei uns andern<br />

Menschen ist das Hauptsächliche manchmal ganz verflucht<br />

unnatürlich! Wer’s nicht glauben will, der denke<br />

doch nur an diese vermaledeite Grafengeschichte! Du<br />

weißt es ja so gut, wie ich, Bruder Gregor!«<br />

Der Schulmeister wollte auf diese Bemerkung eigentlich<br />

blos mit einem beistimmenden Kopfnicken<br />

Antwort geben, es fuhr ihm aber doch unwillkürlich<br />

ein höchst überflüssiges »ganz Natur« heraus, worauf<br />

er seine Miene wieder in die würdevollsten Lehrerfalten<br />

zu legen suchte.<br />

Schlenker, der sich über die Antwort Gregors höchlichst<br />

verwunderte, konnte sein Staunen ebenfalls<br />

nicht bemeistern und rief sein ihm sprichwörtlich gewordenes<br />

»’s ist gewiß und wahrhaftig mit tausend

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