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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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mehr das Bild eines langsam aus verschütteten Gräbern<br />

aufsteigenden Rachegeistes los werden. Um jedoch<br />

den heftig bewegten jungen Mann einigermaßen<br />

zu beruhigen, rieth sie ihm, vorläufig noch Alles für<br />

ein seltsames Zusammentreffen von Umständen anzusehen<br />

und ungesäumt dem Fingerzeige nachzugehen,<br />

den Klütken-Hannes ihm angedeutet hatte.<br />

»Es ist höchst wahrscheinlich,« sprach sie, »daß der<br />

widerliche rohe Mensch sich aus Rache, weil Sie ihn<br />

in seiner eigenen Wohnung zum <strong>Sclaven</strong> Ihres Willens<br />

machten, einen so abscheulichen Scherz erlaubt hat.<br />

<strong>Die</strong>ser Ring kann Ihrer Familie gehört haben und verloren<br />

gegangen sein. Irgend ein Wanderer hat ihn gefunden<br />

und verkauft und so ist er von Hand zu Hand<br />

gegangen bis in den Keller dieses Trödlers. <strong>Die</strong>s Alles<br />

aber beweist noch nichts gegen Sie, giebt dem aus Polens<br />

Wäldern heimgekehrten alten Wenden, der mit einer<br />

Klage gegen das Haus Boberstein auftreten will,<br />

kein Fleckchen fester Erde, auf dem er fußen könnte.<br />

Forschen Sie also nach und Sie werden erheitert gestehen,<br />

daß Sie ein bloßer Popanz erschreckt hat.«<br />

<strong>Die</strong>s leuchtete dem Kapitän ein. Er versprach der<br />

Freundin Rath zu befolgen, bat nochmals dringend,<br />

das aus den Händen <strong>des</strong> Wüthrichs befreite Mädchen<br />

mütterlich wohlwollend aufzunehmen, und begab<br />

sich, während die Wittwe in das Zimmer ihrer <strong>Die</strong>nerin<br />

trat, wo Elwire bisher gewartet hatte, sogleich<br />

auf den Weg.

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