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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 610 —<br />

Uhr muß dieses Billet an seine Adresse abgegeben sein.<br />

Gute Nacht, mein Junge!«<br />

Gilbert empfing den auf duften<strong>des</strong> Rosapapier geschriebenen<br />

Brief und stierte seinen Gebieter verdutzt<br />

an. Da Aurel unbekümmert darum in sein Schlafzimmer<br />

ging, warf der Jüngling das Briefchen verdrießlich<br />

auf den Tisch, riß sich die Jacke auf, um freier Athem<br />

zu schöpfen, und zog sich brummend ebenfalls in seine<br />

Kammer zurück.<br />

33. EIN FUND.<br />

Vor dem Dammthore bewohnte die Wittwe Öhlers<br />

mit ihrer erwachsenen Tochter Clara ein heiter gelegenes,<br />

von wohlgepflegten Rasenplätzen und dichten<br />

Hecken umschlossenes einfaches Haus. <strong>Die</strong>se Lage unmittelbar<br />

vor der Stadt und doch in der kühlen grünen<br />

Umarmung eines kleinen Parkes vereinigte auf’s angenehmste<br />

die Vorzüge <strong>des</strong> Stadtlebens mit dem freien<br />

Genuß ländlicher Einsamkeit und gestattete der noch<br />

rüstigen Frau, Sommer und Winter in dem ihr lieb gewordenen<br />

Hause zuzubringen.<br />

Madame Öhlers war die Wittwe eines reichen Hamburger<br />

Kaufherren, der ihr bei seinem Tode ein großes<br />

Vermögen nebst einem blühenden Handelsgeschäft<br />

hinterlassen hatte. <strong>Die</strong> Wittwe suchte nach dem Ableben<br />

ihres Mannes für die Fortführung dieses Geschäftes,<br />

das sie nicht selbst betreiben konnte, einen zuverlässigen<br />

Mann, der sich <strong>des</strong>selben annehmen sollte,

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