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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 607 —<br />

»Adieu, Bianca, auf Wiedersehen!«<br />

Aurel drängte sich durch die fortstürzende Menge<br />

hinaus auf die Straße. Der Nebel hing noch wie früher<br />

trüb und feucht über der menschenwimmelnden<br />

Stadt. Auf den Thürmen schlugen die Glocken an, und<br />

der Widerschein einer erst beginnenden Feuersbrunst<br />

schimmerte mattroth durch die dicke Luft. Auf den<br />

Wällen wurden die Lärmkanonen gelöst – nah und fern<br />

hörte man Feuerruf und das Getöse zu Hilfe eilender<br />

Menschen.<br />

Als der Kapitän sich dem Hafen näherte, vernahm er,<br />

daß das Feuer gar nicht unter den vor Anker liegenden<br />

Schiffen ausgebrochen sei. Ein kleines schmales Haus<br />

auf dem Kajen, in <strong>des</strong>sen unterstem Geschoß sich eine<br />

gemeine Matrosenkneipe befand, war von der Küche<br />

aus in Brand gerathen und stand jetzt in vollen Flammen.<br />

Bei der stillen Luft und den in Übermaß vorhandenen<br />

Lösch-Mannschaften war keine Gefahr vorhanden.<br />

<strong>Die</strong> meisten Herbeigeeilten hatte die Neugier hergelockt.<br />

Sie standen müßig in den anstoßenden Straßen<br />

und sahen ruhig dem still brennenden Feuer zu.<br />

Einen nicht geringen Theil dieser Zuschauer machten<br />

die geputzten Mädchen aus, die noch vor einer Viertelstunde<br />

im Freudentaumel <strong>des</strong> wil<strong>des</strong>ten Tanzjubels<br />

geschwelgt hatten. –<br />

So angenehm es dem Kapitän auch war, daß er sein<br />

Fahrzeug außer Gefahr wußte, so sehr verdroß es ihn,<br />

durch den unnützen Lärm in seinem so interessanten

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