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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 602 —<br />

»Ich werde ihn nie finden!« versetzte seufzend die<br />

Schöne.<br />

»Vertrauen Sie Ihren Reizen so wenig, schönes Geheimniß?<br />

So jung, so blühend, so interessant – gewiß<br />

Hunderte werden sich um Ihr Herz bewerben, und unter<br />

diesen Hunderten wird doch wohl Einer Gnade finden<br />

vor Ihren tiefsinnigen Augen?«<br />

»Wäre dies je der Fall, so würde ich nicht das Herz<br />

haben, ihn zu betrügen.«<br />

»Betrügen! – Sie werden immer räthselhafter.«<br />

Das Mädchen warf ihm einen flammenden Blick zu,<br />

der ihn wie ein schwerer Vorwurf traf, und zuckte dabei<br />

mitleidig die Achseln.<br />

»Sie erlauben, mein Fräulein, daß ich mich ein Wenig<br />

in den Vorhof Ihres Geheimnisses zu stehlen wage.<br />

Werden diese stolzen Lippen es verschmähen, mir Ihren<br />

Namen zu nennen?«<br />

»Bianca,« sagte das verschlossene, ernste Mädchen<br />

kühl. »Was wollen Sie nun damit?«<br />

»Bianca,« erwiederte Aurel, »aus gutem Herzen und<br />

in bester Absicht, weil Sie mir eine Theilnahme für Sie<br />

eingeflößt haben, die nicht mehr verlöschen kann, frage<br />

ich Sie offen und ehrlich: Halten Sie mich für einen<br />

Mann, zu dem ein Mädchen Vertrauen fassen kann?«<br />

»Ich kenne Sie noch zu kurze Zeit, um mir ein Urtheil<br />

über Sie und Ihren Character zu erlauben.«<br />

»Ich bitte Sie darum, Bianca!«<br />

»Zu welchem Zweck?«

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