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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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sich vielmehr jetzt an das gemißhandelte schöne Mädchen,<br />

das mit verhülltem Gesicht zu Gilbert’s Füßen am<br />

Boden saß und den bisherigen Verhandlungen in tiefstem<br />

Schweigen zugehört hatte. Im Innersten erschüttert<br />

durch die schamlosen Bemerkungen <strong>des</strong> Mannes,<br />

den sie Vater nennen mußte, vermied sie aufzublicken.<br />

»Liebe Elwire,« redete jetzt Aurel die Unglückliche<br />

mit sanfter Stimme an und legte seine Hand auf ihr<br />

gebeugtes Haupt, »liebe Elwire, können Sie Vertrauen<br />

zu mir fassen?«<br />

Elwire ließ die Hände sinken und schlug die thränenfeuchten<br />

Augen schüchtern zu dem Kapitän auf.<br />

»Wenn Sie mir gestatten, daß ich etwas für Sie thun<br />

darf, Elwire, so werde ich Sie einer achtbaren Familie<br />

empfehlen, in deren Schooße Sie Niemand verfolgen<br />

wird. Oder wollen Sie Ihren Vater nicht verlassen?«<br />

Bei diesen Worten stand das Mädchen hastig vom<br />

Boden auf und warf sich mit leidenschaftlicher Heftigkeit<br />

an Aurel’s Brust.<br />

»O Gott, noch immer hier!« rief sie schaudernd. »Lassen<br />

Sie uns fortgehen, recht weit fort! Ich will gern Ihre<br />

Sclavin sein, nur retten Sie mich!«<br />

Klütken-Hannes lachte. »Da hören Sie’s ja,« sagte er.<br />

»Noch hat das Mordmädel Sie nicht ordentlich angeguckt<br />

und schon will sie Ihre Magd, Ihre Sclavin, Ihre<br />

Maitresse sein! Ich sag’s ja, das ganze Weibervolk ist<br />

Teufelsgelichter!«

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