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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 544 —<br />

erschütternder Donner durch die Haide gerollt und eine<br />

breite Feuersäule zu unermeßlicher Höhe emporgestiegen<br />

war, Zeichen, welche den gänzlichen Einsturz<br />

<strong>des</strong> Schlosses Boberstein verkündigten, gab er Befehl<br />

zum Aufbruch. <strong>Die</strong> Leiche <strong>des</strong> Grafen Erasmus fand ihre<br />

Grabstätte unter den glühenden Trümmern der zerstörten<br />

Burg und nie, auch nicht bei dem spätern Aufbaue,<br />

ward eine Spur von dem Verschütteten wieder<br />

gefunden. Grade die Schloßhalle mit den darunter befindlichen<br />

Gewölben war von den Flammen bis zur Unkenntlichkeit<br />

zerstört worden. –<br />

Noch war es Nacht, als Sloboda von Johannes und<br />

<strong>des</strong>sen Tochter, von Clemens, Ehrhold, dem Maulwurffänger,<br />

Röschen und einigen andern Wenden begleitet,<br />

seinen Wohnort erreichte. Am Horizont rollten gleich<br />

einem blutigen See die Wogen der Flammen und erleuchteten<br />

viele Meilen weit die gleichförmigen Hai<strong>des</strong>trecken<br />

und die in denselben zerstreut liegenden<br />

Dörfer und Höfe. Durch Zufall betraten die vom Rachewerk<br />

Zurückkehrenden den stillen Ort auf der Stelle,<br />

wo das Gemeindehaus lag. Sloboda gedachte seines<br />

armen Sohnes und blickte auf die baufällige Hütte. Da<br />

sah er – und eisiges Frösteln durchrieselte seine Gebeine<br />

– in der fehlenden Fensterlücke das bleiche, immer<br />

lächelnde Antlitz Nathanaels mit den blödsinnig stieren<br />

Glasaugen! Der Wahnsinnige starrte unverwandt in<br />

die fürchterliche Gluth und schien sich an dem Wogen

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