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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Wenden darin zu erkennen, die sein Geschlecht auszurotten<br />

gedachten. –<br />

Ohne bedeutende Beschädigung setzten die letzten<br />

Flüchtlinge über den See. Mit Schaudern nur stießen<br />

sie zuweilen beim Rudern an schwimmende Leichen,<br />

die in ihrer schwarzen Tracht mit den bleichen verzerrten<br />

Gesichtern einen entsetzlichen Anblick darboten.<br />

Ein glühender Ast, deren viele in den See niederstürzten,<br />

mußte einen der Kähne zerschmettert haben, auf<br />

welchen die Trauergäste flohen. –<br />

Als Magnus mit seiner Umgebung das feste Haideland<br />

betrat, stand Boberstein in vollem Brande. <strong>Die</strong><br />

stolzen vier Eckthürme schossen ihre gelben Flammen<br />

wie Riesenschwerter weit über die dunklere Gluth der<br />

übrigen Häusermasse empor und verscheuchten die<br />

Rauchwirbel, welche von der Haide in immer sich erneuernden<br />

Wogen darüber zogen. – <strong>Die</strong> Lichtung, welche<br />

die Wiese bildete, war noch dunkel, aber schnell<br />

rückten von beiden Seiten die Flammen heran. Muthig<br />

betrat Magnus den Rettungspfad, die Frauen vorsichtig<br />

über die sumpfigen Stellen leitend. Man konnte immer<br />

nur wenige Schritte weit sehen, auch mußte man häufig<br />

rasten, theils um den Frauen Zeit zu gönnen, theils,<br />

weil ein Brand mit wildem Getöse in unmittelbarer Nähe<br />

niederstürzte und weithin Funken und Splitter verstreute.<br />

Glücklicherweise war auf dieser Seite das Feuer noch<br />

nicht weit vorgeschritten. Auch jagte der Wind die

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