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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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galt über den See zu setzen, ohne von den Flammen<br />

lebensgefährlich beschädigt zu werden, und dann in<br />

schnellstem Laufe den Schutz der Wiese und durch sie<br />

die Freiheit zu gewinnen.<br />

Auch Magnus entschloß sich, obschon mit Widerstreben,<br />

zu diesem Äußersten. Ehe er jedoch Anstalt<br />

zur Flucht machte, ließ er einen Blick auf Herta fallen,<br />

der eine Welt von Fragen enthielt. Er erfaßte die Hand<br />

seiner zitternden Cousine und flüsterte ihr zu:<br />

»Herta, der Himmel selbst und sein Zorn will uns<br />

vereinigen. Siehst Du nicht ein, daß ich es bin, den<br />

er auserwählt hat zu Deinem Retter? Auf meinen Armen<br />

werde ich Dich durch die Flammen tragen und<br />

mir Dich gewinnen. Dem kannst Du nicht mehr zürnen,<br />

der Dich aus der Hölle erlöste, der mit seinem Munde<br />

die Feuerfluthen von Deinem erbleichenden Wangen<br />

abhielt!«<br />

Doch Herta schüttelte nur traurig ihr schönes Haupt<br />

und kehrte sich von dem unermüdlichen Verführer.<br />

»Gott wird mich schirmen,« versetzte sie, »wenn es<br />

sein Wille ist, daß ich dieser Gefahr entrinnen soll. Retten<br />

Sie Ihre Mutter, ich bedarf Ihrer Hilfe nicht.«<br />

Sie verließ mit Emma das Zimmer, um nochmals ihre<br />

stille, so heimliche durch Freud’ und Schmerz ihr<br />

unvergeßliche Wohnung zu betreten. Da hörte sie das<br />

Klirren der Messingkette am Fenster und sah das kluge<br />

zierliche Köpfchen <strong>des</strong> muntern Eichhörnchens unruhig<br />

daran hin und wieder fahren.

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