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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 526 —<br />

von blendender Helle, bald roth glühend, bald weißlich<br />

wie glühender Stahl, bald blau, wie der zündende<br />

Funke <strong>des</strong> Blitzes; jetzt langsam am Boden fortkriechend,<br />

dann in kühnen wilden Sprüngen von Wipfel<br />

zu Wipfel hüpfend und nun in goldenen Ballen sich<br />

mitten durch das Gezweig fortwälzend: so zeigte sich<br />

der verzehrende Brand, der bereits eine Viertelstunde<br />

breit, in Form eines an der Spitze sich ausbreitenden<br />

Keiles grade gegen das Schloß vorrückte.<br />

»Ha die Elenden!« fuhr Magnus auf und knirschte<br />

mit den Zähnen. »Jetzt weiß ich es, weßhalb sie unterlassen<br />

haben, zur Leichenschau zu kommen. <strong>Die</strong> vermaledeiten<br />

Schurken haben mir die Haide angezündet,<br />

um mich zu ruiniren!«<br />

An die Möglichkeit einer solchen That hatte bis jetzt<br />

von allen Versammelten noch nicht Einer gedacht. Jeder<br />

wähnte, ein unglücklicher Zufall habe den schrecklichen<br />

Brand entstehen lassen, die Flamme sei von<br />

Ungefähr durch Köhler in die Haide gekommen <strong>oder</strong><br />

sonst auf andere Art. Deßhalb entsetzten sich Alle vor<br />

dem Ausrufe <strong>des</strong> jungen Mannes und starrten einander<br />

noch verwunderter in die bestürzten Gesichter.<br />

»Das wäre ja offener Aufstand,« sagte ein alter kontrakter<br />

Herr, der an zwei Krückenstöcken durch das<br />

Zimmer humpelte. »Wie mögen Sie an so etwas glauben,<br />

mein werther Herrr Vetter! Leibeigene sind zu<br />

dumm und zu feig, um so krasse Mittel anzuwenden,<br />

wenn ihnen der neue Gebieter nicht gefällt.«

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