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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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in den vertrackten Formeln nicht zu verstoßen. Auch<br />

kann er gut schreiben, weßhalb er die ganze Unglücksgeschichte<br />

bis in alle kleinsten Einzelnheiten zu Papiere<br />

gebracht hat. Solche Schriften sind gute Gedächtnißaufhelfer,<br />

und wenn mir irgend etwas nicht mehr<br />

ganz deutlich vor der Seele steht, so werfe ich einen<br />

Blick in die Schreiberei und frische die erbleichenden<br />

Farben wieder auf.«<br />

Sloboda, von dem Gehörten ganz betäubt, schüttelte<br />

mehrmals den Kopf, als könne und dürfe er nicht daran<br />

glauben. Nach einer Weile fragte er lebhaft: »Wie ist<br />

Nathanael gestorben? Ich habe oft in der Fremde sein<br />

Schicksal beklagt, obwohl er glücklicher war als ich!«<br />

»Er starb den Tod der Armen,« versetzte Heinrich.<br />

»Fasse Dich nur in Geduld, Du sollst über Nichts in<br />

Zweifel gelassen werden und Alles soll beitragen, Deine<br />

Feinde, die immer auch die meinigen sein werden,<br />

zu demüthigen, wo möglich zu stürzen, Dich aber zu<br />

erhöhen.«<br />

»Ich verlange nicht darnach, Freund, ich will mich<br />

glücklich schätzen und dem Vater im Himmel danken,<br />

wenn ich in nicht gar langer Zeit ruhig und glaubensvoll<br />

sterben und dann sagen kann: Gott Lob, Deine<br />

Gnade hat sich wunderbar an mir und den Meinigen<br />

offenbart!«<br />

»Das ist, nimm mir’s nicht übel, Jan, ein Bischen<br />

wendisch gesprochen! <strong>Die</strong> göttliche Gnade mag eine

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