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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 509 —<br />

»So sagt er, und weil Du für ihn bürgst, gehen wir<br />

jetzt auf Wegen der Finsterniß.«<br />

»Sie werden zeitig genug licht werden. Aber wo sind<br />

wir?«<br />

»Zwischen den Torfteichen,« sagte Ehrhold. »Der<br />

große Holzschlag, wo vor zehn Jahren der schreckliche<br />

Windbruch war, liegt noch eine halbe Stunde seitwärts.<br />

Wir müssen die Sandhöhe hinauf und mitten durchs<br />

Dickicht, wenn wir zur rechten Zeit eintreffen wollen.«<br />

»Nur vorwärts!« drängte der Maulwurffänger. »Was<br />

uns hinderlich ist, wird niedergesäbelt. Ohne Stich und<br />

Hieb geht es ja doch nicht ab.«<br />

Der Trupp zog weiter. Einzeln, stets Einer hinter dem<br />

Andern, mußten sie sich durch die verwilderte Haide<br />

winden. Oft war der Wald so dicht, daß Keiner<br />

den Andern erkannte. Stamm rieb sich an Stamm und<br />

bei der Umschlingung dieser Riesenbäume fuhren Töne<br />

durch die Luft wie Seufzer, daß auf den wankenden<br />

Ästen, deren Nadelbehänge in der Luft raschelten,<br />

das zur Nachtruhe niedergefallene Geflügel kreischend<br />

und purrend wieder auffuhr. Zuweilen liefen an zerborstenen<br />

Fichten ein paar blitzende Funken bis in die<br />

schwarzen Kronen hinauf und sahen glänzend hinab<br />

auf die späten Wanderer. Es waren Eichhörnchen, deren<br />

muntere Äuglein so seltsam leuchteten. Dann riß<br />

wieder plötzlich der schwarze Nadelvorhang über ihren<br />

Häuptern und ein Stück blauschwarzen Himmels,<br />

mit Sternen umsäumt und ausgeschlagen, lauschte

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