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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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schüttelte ein förmliches Wuthfieber geraume Zeit seinen<br />

sehnigen Körper. Damit fand er sich selbst und<br />

seine Thatkraft wieder. Er schrieb in den gemäßigsten<br />

Ausdrücken an den Grafen. Der Brief kam uneröffnet<br />

zurück, mit ihm eine Rolle Gold als Reisegeld, begleitet<br />

von dem mündlichen Befehl <strong>des</strong> Grafen an den Überbringer,<br />

binnen zwei Tagen das Schloß zu verlassen.<br />

– Johannes tobte auf’s Neue, er suchte die <strong>Die</strong>ner zu<br />

bestechen, um mit Eugenie sprechen zu können, aber<br />

alle seine Bemühungen scheiterten an dem hündischen<br />

Gehorsam dieser Leibeigenen.<br />

»Verzweiflung im Herzen ward Johannes am dritten<br />

Tage nach der Unterredung mit Erasmus gewaltsam<br />

aus dem Schlosse gebracht! Als er um die letzte Felsenecke<br />

bog, die unter den Fenstern dieses Zimmers steil<br />

abfällt, glitt ein Stück Schiefer daran nieder mitten auf<br />

den Fußsteig. Etwas <strong>Weiße</strong>s schimmerte darunter, was<br />

ihn aufmerksam machte. Er hob den Schiefer auf und<br />

fand daran gebunden zwei Schlüssel mit einem Zettel,<br />

der in wenigen Worten die Weisung enthielt, daß er<br />

in finstern Nächten vermittelst dieser Schlüssel unbemerkt<br />

zu Eugenien gelangen könne, wenn er am südlichen<br />

Thurme den Felsengang erklimme und über den<br />

Balkon, wo er ihr Unterricht in der Sternkunde ertheilt<br />

habe, nach der dritten Luckenthür schreite, die er stets<br />

offen finden werde! – Johannes kannte diesen Pfad,<br />

wie die heimlichen Gänge <strong>des</strong> Schlosses und ruderte,

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