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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Damit ergriff der Fremde Herta’s schlanke feine<br />

Hand und führte die bebenden Finger an seine Lippen.<br />

»Gütiger Himmel,« stammelte das erstaunte Mädchen,<br />

»Sie haben meine Mutter gekannt, räthselhafter<br />

Mann! Wer sind Sie? Was haben Sie mir zu eröffnen,<br />

daß Sie auf so ungewöhnliche versteckte Weise zu mir<br />

dringen?«<br />

Mit schmerzlichem Lächeln ruhte das glühende Auge<br />

<strong>des</strong> Fremden auf Herta. Seine wetterbraunen Züge<br />

wurden weich und sanft und seine Stimme zitterte, als<br />

er antwortete:<br />

»Sie dürfen und müssen so fragen, theures Mädchen,<br />

und ich bin gekommen, Ihnen Rede zu stehen, Sie zu<br />

Fragen und Forschungen aufzumuntern. – Haben Sie<br />

von Ihren Pflegeältern nie eines Mannes erwähnen hören,<br />

den man Johannes nannte?«<br />

»Nie!« betheuerte Herta kopfschüttelnd.<br />

»Nie!« wiederholte der Fremde und seufzte. »Also so<br />

ganz hatte man ihn vergessen, <strong>oder</strong> so geflissentlich<br />

schwieg man von ihm, daß nicht einmal in Beisein seines<br />

– – Doch bevor ich fortfahre,« unterbrach er sich<br />

selbst, »bitte ich inständigst: lassen Sie Ihre Gefährtin<br />

in ein Nebenzimmer treten! Ich weiß nicht, ob Sie<br />

selbst es billigen würden, wenn ich Ihnen vor Zeugen<br />

meine Geheimnisse mittheilte.«

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