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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 468 —<br />

büßen. Wäre er als strahlender Engel der Liebe unter<br />

ihnen erschienen, sie würden ihn dennoch für einen<br />

verkappten Teufel gehalten und als solchen behandelt<br />

haben. –<br />

Nach langem Hin und Hersinnen entschloß er sich<br />

endlich, den Voigt mit dieser Sendung zu belasten. Er<br />

war der einzige Mensch aus seiner näheren Umgebung,<br />

dem er noch vertrauen konnte, da die persönlichen<br />

Interessen <strong>des</strong>selben an die seinigen geknüpft waren.<br />

Der Voigt wurde von dem Gesinde, das er beaufsichtigte<br />

und tyrannisirte, gehaßt als das blind gehorchende<br />

Werkzeug <strong>des</strong> gefürchteten Herren. Schon deßhalb<br />

konnte dieser Mann nicht von ihm abfallen. Alle Übrigen,<br />

sowohl <strong>Die</strong>nerschaft wie Knechte und Mägde,<br />

waren ihm feindlich gesinnt und zu offenem Aufstande<br />

geneigt, wenn das Zeichen dazu gegeben ward. Vor<br />

diesen also mußte er sich hüten. Erst, wenn Haideröschen<br />

das Papier empfangen und gelesen hatte, und<br />

der Inhalt <strong>des</strong>selben von ihren nächsten Verwandten<br />

den Bewohnern der Haidedörfer mitgetheilt ward, erst<br />

dann konnte er wieder furchtlos unter seine Leute treten<br />

und ausrufen: Seht, so verkennt Ihr mich, der ich<br />

doch immer nur für Euch denke und nur Euer Bestes<br />

will!<br />

Zu diesem Behufe schlug nun Magnus die entworfene<br />

Schenkungsurkunde für Haideröschen und deren<br />

Nachkommenschaft in Wachsleinwand und übergab

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