26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 463 —<br />

einen guten Abend und für seine Geschenke im Namen<br />

<strong>des</strong> Herrn Grafen müsse die Jungefrau gar sehr<br />

danken.«<br />

»Nun so erbarme sich Gott meiner und <strong>des</strong> Voigtes!«<br />

murmelte der Großknecht. »Seine Gnaden haben<br />

mit Galgen und Rad gedroht, wenn das Röllchen nicht<br />

vor Beerdigung <strong>des</strong> verstorbenen Herrn Grafen in der<br />

Jungefrau Hände gekommen sei, und wer ihn kennt,<br />

der weiß, daß er Wort zu halten pflegt. Wenn Ihr aber<br />

durchaus nicht wollt, nun gut, so weiß ich, was ich<br />

thun muß. Ich gebe das Ding zurück und flüchte mich<br />

noch in dieser Nacht in die Haide, um morgen nicht<br />

zu fehlen. Dann wär’s möglich, daß weder Voigt noch<br />

Graf jemals ein Wort wieder von mir hörten.«<br />

»Was soll das heißen?« fragte Haideröschen ihren<br />

Gatten. »Wäre wirklich etwas im Werke? Ein Angriff<br />

auf den Zeiselhof? – Vater, wie ist das?«<br />

»Gedulde Dich bis morgen!« sagte Ehrhold bedeutungsvoll.<br />

»Von einer Sache, welche gelingen soll, darf<br />

man nicht sprechen.«<br />

Haideröschen sah noch einmal zum Fenster hinaus,<br />

um durch neue Fragen dem Großknechte Näheres zu<br />

entlocken, der so schnöde Abgewiesene war aber inzwischen,<br />

ohne gute Nacht zu wünschen, seiner Wege<br />

gegangen.<br />

Nun fühlte sich die junge Frau so beunruhigt, daß sie<br />

den Rest <strong>des</strong> Abends für nichts mehr Sinn hatte und die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!