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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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»Damit geschähe dem Schufte zu viel Ehre. Nein,<br />

blos das Vermögen soll ihm verschnitten werden, und<br />

dazu, scheint mir, haben Viele triftige Gründe, wenn<br />

alle rechtmäßige Erben von ihm, sowohl lebende wie<br />

solche, die noch auf den Eintritt in’s Leben warten, zu<br />

gleichen Theilen befriedigt werden sollen.«<br />

Bei der letzten Bemerkung seufzte Haideröschen<br />

und Clemens ging, um seine kochende Unruhe möglichst<br />

zu verbergen, summend in der Wohnstube auf<br />

und ab. Es trat eine Pause ein, die Niemand von den<br />

Dreien zu unterbrechen wagte, bis Ehrholds Gattin aus<br />

der Kammer kam und mit Schüsseln und Tassen im<br />

Topfbret zu klappern begann. Dabei redete sie mit allen<br />

Dreien zu gleicher Zeit nach Art alter Leute, ohne<br />

von irgend Jemand eine directe Antwort zu erwarten.<br />

Zum zweiten Male klopfte es draußen, diesmal jedoch<br />

an einem der Fensterladen.<br />

»Gott sei uns gnädig!« rief Haideröschen, ihr Rädchen<br />

anhaltend, an das sie sich wieder gesetzt hatte,<br />

und die Hände im Schooße faltend. »Das bedeutet sicher<br />

ein recht großes Unglück, denn grade so klopfte<br />

es am Abend der letzten Spinte, seitdem das Elend unter<br />

uns anhob.«<br />

Clemens hatte inzwischen das Schiebfenster aufgestoßen<br />

und gefragt, was man begehre?<br />

Eine Stimme, die er nicht kannte, verlangte die<br />

»Jungefrau« zu sprechen. Haideröschen hörte dies und<br />

stand neugierig auf.

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