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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 441 —<br />

»Sie ist es bald, Herr Johannes. – Das gute, schuldlose<br />

Kind wies den kühnen, zudringlichen Bewerber ab,<br />

verbot ihm das Zimmer, sagte ihm in’s Gesicht, daß<br />

sie ihn und seinen Lebenswandel hasse, verabscheue.<br />

– Magnus lächelte und ging. Er haßte jetzt seine Cousine,<br />

und als er die Gelegenheit erspäht hatte, schlich<br />

er sich in stiller Nacht auf nur ihm bekannten und zugänglichen<br />

Wegen in ihre Kammer –«<br />

»Weiter! Weiter!« schrie Lips, den Tisch mit beiden<br />

Händen umklammernd.<br />

»Und zwang sie seinem Willen!« flüsterte der Maulwurffänger.<br />

Ein Schrei <strong>des</strong> Räubers hallte wieder an dem grauen<br />

Kellergewölbe, dann hörte man ein Krachen, der<br />

Tisch borst mitten auseinander und der gewaltige Körper<br />

<strong>des</strong> bis zum Wahnsinn aufgeregten Mannes stürzte<br />

zugleich mit den Trümmern <strong>des</strong> Tisches, mit Leuchtern<br />

und Allem, was darauf lag, zu Boden.<br />

Heinrich sprang helfend auf, doch Lips erhob sich<br />

schon wieder aus eigener Kraft, stieß die zerbrochene<br />

Tafel von sich und befahl, einen andern Tisch herbeizubringen,<br />

was ohne Zaudern geschah.<br />

»Ich bitte Euch jetzt,« sagte er mit ruhiger Haltung,<br />

aber bleich vor Entsetzen und mit bläulichen, zitternden<br />

Lippen, »ich bitte Euch, Heinrich, endiget!«<br />

»Das entehrte Mädchen schwieg bis vor wenigen Tagen.<br />

Da drang Graf Erasmus in sie, weil sie immer elender,<br />

immer bleicher ward, und als sie die Schandthat

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