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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Alle standen sprachlos. Sloboda lag gebeugt am<br />

Boden neben Haideröschen und netzte mit seinen<br />

Schmerzensthränen ihre schönen Haare. Clemens weinte<br />

ebenfalls wie ein Kind. Ehrhold dagegen stieß in<br />

gerechtem Grimme furchtbare Verwünschungen aus<br />

und erhob inmitten der bestürzten Hochzeitsgäste die<br />

Hand zum Schwur.<br />

Der Maulwurffänger fiel ihm in den Arm.<br />

»Halt ein!« sagte er. »Nicht Du allein, nicht ein Einziger<br />

schwöre hier, wir alle, die wir Männer sind, verbinden<br />

uns in gemeinsamem Schwure zu gemeinsamer<br />

That! Wer mir beistimmt, der thue, wie ich!«<br />

Der Maulwurffänger kniete nieder. Alle ahmten seinem<br />

Beispiel nach. Dann erhoben sämmtliche Wenden<br />

zugleich mit dem Deutschen ihre Hände und dieser<br />

sprach:<br />

»So lange es noch Herren giebt, die ihre Macht mißbrauchen<br />

zum Nachtheile ihrer Untergebenen; so lange<br />

noch ein Volk auf Erden lebt das in Armuth, Elend<br />

und Druck jammert und rechtlos umherirren muß: so<br />

lange laßt uns Brüder sein und mit einem Herzen, in einem<br />

Sinne handeln! So lange laßt uns verbunden sein<br />

zur Befreiung <strong>des</strong> <strong>Volkes</strong> vom Druck der Herrschaft,<br />

welchen Namen sie auch führen mag! So lange endlich<br />

laßt uns nicht schonen weder Gut, noch Blut, noch<br />

Leben! Dazu verhelfe uns der gnädige Gott. Amen!«

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