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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 386 —<br />

ging durch die Haide zu Dir, ohne daß ich auf andere<br />

Gedanken kommen konnte.«<br />

Sloboda war sehr nachdenkend geworden. Er wagte<br />

nicht dem schlauen Maulwurffänger zu widersprechen<br />

und mochte ihn noch weniger in seinem furchtbaren<br />

Verdachte bestärken. Endlich sprach er unwillkürlich:<br />

»Es wäre doch entsetzlich!«<br />

»Warum?« sagte Heinrich mit seiner sarkastischen<br />

Gleichgiltigkeit. »<strong>Die</strong> Natur will ihren Lauf haben und<br />

die Geschichte der Völker auch. Ich sehe da blos Ursachen<br />

und Folgen.«<br />

»Glaubst Du, daß der Graf Deinen Verdacht theilt?«<br />

»Nein. Dazu ist er zu wenig Politiker. Das Erschrecken<br />

<strong>des</strong> Fräuleins stellt er auf Rechnung ihrer<br />

Abneigung gegen Magnus.«<br />

»Sollte man ihn nicht auf den Fall aufmerksam machen?«<br />

»Auch das nicht. Es bleibe ein Dunkel über Herta’s<br />

traurigem Zustande, bis sie erliegt, <strong>oder</strong> von selbst die<br />

Wolken jener Nacht sich lichten! – Noch hoff’ ich, daß<br />

Herta’s kräftige Natur diesen Sturm überdauern, daß<br />

sie Empfindung, Sprache und Errinnerung wieder erhalten<br />

wird, und dann steigt der Geist Gottes mit Win<strong>des</strong>schnelle<br />

herab auf die Zinnen Bobersteins und deutet<br />

uns an, was wir für Recht zu achten haben. Läge<br />

aber meiner Vermuthung dennoch eine Täuschung<br />

zum Grunde, so könnte ich mit deren Verbreitung ein<br />

nie wieder gut zu machen<strong>des</strong> Unglück anstiften. Und

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