26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 33 —<br />

und überaus vortrefflich sei. Nach diesem derben kräftigen<br />

Frühstück berichtigte der Greis die billige Zeche<br />

und verabschiedete sich von dem Schenkhalter.<br />

»Habt Dank,« sprach er, »für Quartier, Kost und gute<br />

Auskunft, die Ihr mir gegeben. Der Herr vergelt’s Euch<br />

tausend Mal, und sollten wir uns einmal wieder zusammenfinden,<br />

will’s Gott, so möge unser Wiedersehen ein<br />

recht fröhliches sein. Behüt’ Euch Gott!«<br />

»Reis’t glücklich, alter Vater, und macht gute Verrichtung!<br />

Aber sagt, wollt Ihr mich so fremd wieder verlassen,<br />

als Ihr in mein armes Haus getreten seid? Es ist<br />

Sitte bei uns, daß ein Nachtgast seinen Namen zurückläßt.<br />

Also, wie nennt Ihr Euch?«<br />

»Jan Sloboda,« versetzte der Greis. »Der Name erlöscht<br />

mit meinem Tode, da ich keine männlichen<br />

Nachkommen habe.«<br />

»Gottes Segen auf Euer Haupt, Jan Sloboda!« rief<br />

der Wirth, schüttelte dem Alten wiederholt die Hand<br />

und half ihm in das zerbrechliche Fuhrwerk steigen,<br />

das bereits vor der Thür auf die Reisenden wartete. Der<br />

schmächtige jüdische Knabe sprang auf den Wagentrim<br />

der Kutscher pfiff den Pferden und in munterm Trabe<br />

ging es fort an dem Wiesenrande hin in die rauschende,<br />

harzduftige Haide hinein.<br />

Der sandige, vom Nachtregen festgeschlagene Weg<br />

führte dicht an den großen Teichen von über, die alle<br />

nur durch schmale Dämme getrennt waren und mittelst<br />

Schleußen mit einander in Verbindung standen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!