26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 323 —<br />

<strong>Die</strong> letzte Hälfte dieses Gespräches hatte Magnus mit<br />

gesenktem Blicke geführt. Es schien, als grabe er während<br />

<strong>des</strong> Sprechens mit allem Scharfsinne nach Mitteln,<br />

die ihn retten könnten, <strong>oder</strong> als wühle er in den<br />

Schachten seines erfinderischen Geistes nach irgend einem<br />

abenteuerlichen Plane. Jetzt sah er seine Cousine<br />

wieder mit einem jener dämonischen Blicke an, in denen<br />

die ganze Gluth der Hölle, überschwebt von einem<br />

einzigen bleichen Funken himmlischen Lichtes strahlte,<br />

und schien ihr Bild tief in seine Seele einsaugen zu<br />

wollen.<br />

»Nun so wünsche ich Ihnen eine gute Nacht und süße<br />

Träume,« sagte er, sich tief vor ihr neigend. »Auf<br />

Wiedersehen in der Schloßhalle!«<br />

Magnus durchschritt langsam das Zimmer, ohne daß<br />

Herta seinen Abschiedsgruß erwiederte <strong>oder</strong> ihn zurückrief.<br />

Dicht an der Schwelle blieb er stehen und<br />

kehrte sich nochmals um.<br />

»Schöne Cousine, soll es denn wirklich geschehen?«<br />

sagte er mit beklommenem Herzen. »Muß es durch den<br />

Starrsinn eines Mädchens dahin kommen, daß die Buben<br />

auf den Straßen mit Fingern auf uns zeigen werden?<br />

Und dieses selbe Herz, dieser selbe Mund, der<br />

jetzt kein Wort der Gnade für mich hat, ließ mich ehedem<br />

glauben, sie hörten nicht ungern auf meine Gespräche!<br />

– O ich will nicht sprechen von Liebe – das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!