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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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den er einschlagen wollte, aber er hoffte auf sein gutes<br />

Glück, auf prägnante Einfälle und auf sein Überredungstalent,<br />

wenn ein schönes Mädchen seinem Geiste<br />

Schwung, seiner Rede Kraft und Feuer verlieh. Er stand<br />

auf und griff nach seinem Hut.<br />

»Ich bitte meinen Ungestüm der Aufregung zu verzeihen,<br />

beste Ältern, in die mich das Unerhörte versetzt<br />

hatte. Gehorsam Ihren Winken ziehe ich mich zurück,<br />

um zur bestimmten Stunde im Auge meines Vaters<br />

Gnade <strong>oder</strong> Verdammung für sein einziges Kind zu<br />

lesen. Meine theure Mutter, vergeben Sie mir, wenn die<br />

gemachten Mittheilungen Ihre Nachtruhe stören sollten!«<br />

Magnus führte Utta’s Hand mit der ihm eigenen gewinnenden<br />

Liebenswürdigkeit an den Mund, verbeugte<br />

sich achtungsvoll vor seinem Vater und grüßte mit<br />

wohlwollender Vertraulichkeit Herta. Dann verließ er<br />

das Zimmer.<br />

»Leuchte mir nach meinen Gemächern!« befahl er<br />

barsch dem Bedienten und folgte dem Vorausschreitenden<br />

durch mehrere schmale Corridore. Während dieses<br />

Ganges riß er ein goldberändertes Blatt aus seiner<br />

Schreibtafel, schrieb einige Worte darauf und faltete<br />

es in einen Knoten zusammen. Auf seinem Zimmer angekommen,<br />

fragte er den Bedienten: »Wann zieht sich<br />

Fräulein Herta auf ihr Zimmer zurück?«<br />

»Schlag neun Uhr, gnädigster Herr!«<br />

»Siehst Du sie noch?«

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