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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 289 —<br />

herrlich das Leben auf dieser schönen Erde sein müsse,<br />

wenn ihre Lehren auf fruchttragen<strong>des</strong> Land fielen! O<br />

mir stürzen die heißen Schmerzensthränen in die Augen,<br />

blicke ich hinaus in’s dampfende Land der Haide<br />

und sehe überall nur gebückte Knechte, statt aufrechtgehender<br />

Menschen, wie Gott will, daß wir alle sein<br />

sollen!«<br />

»Es scheint, Du hast bei Deinem Schulmeister Unterricht<br />

genommen im Predigen,« bemerkte die Gräfin<br />

mit vorwurfsvollem Tone.<br />

»Beste, gnädige Tante, schmähe meinen alten Freund<br />

nicht, er hat es wirklich nicht um mich verdient!« sagte<br />

Herta und küßte der Grafin die Hand. »Wenn Du so<br />

verächtlich von den armen Leuten sprichst, sinkt mir<br />

aller Muth, dem Oheim eine Bitte vorzutragen, die mir<br />

recht am Herzen liegt.«<br />

»Mir, meine kleine Revolutionärin?« fragte der Graf,<br />

der inzwischen das Personenverzeichniß <strong>des</strong> Don Karlos<br />

gelesen hatte. Er zeigte das Buch jetzt seiner<br />

Frau über den Tisch und sagte: »Gegen diese Gesellschaft<br />

lassen sich keine gegründeten Einwendungen<br />

machen.«<br />

»Darf ich reden?« fragte Herta mit leuchtenden<br />

Blicken.<br />

»Ich habe Dir nie eine Frage an mich verwehrt.<br />

Sprich offen und wahr!«

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