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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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besuchen und trösten zu dürfen, machte er sich jetzt<br />

Vorwürfe über seine Saumseligkeit, obwohl er sich gestehen<br />

mußte, daß seine Absicht dabei die beste gewesen<br />

sei. Er zweifelte keinen Augenblick, daß Haideröschen<br />

ein neues Unglück zugestoßen sei, sogar der<br />

Verdacht, Graf Magnus möge nicht Wort gehalten haben,<br />

stieg in ihm auf.<br />

Mit den Örtlichkeiten vertraut, eilte er schnellen<br />

Schrittes über den Hofraum nach dem Portale <strong>des</strong> Herrenhauses.<br />

Durch den niedrig ziehenden Nebel sah er<br />

den Lichtschimmer aus den Fenstern <strong>des</strong> gräflichen<br />

Wohnzimmers, alle übrigen Fenster in dem geräumigen<br />

Gebäude waren jetzt finster. <strong>Die</strong>s fiel ihm auf, zugleich<br />

aber bestärkte es ihn auch in seinem Verdachte.<br />

»Ha,« sprach er zu sich selbst, »der Schelm hat die<br />

Lichter ausgelöscht, um <strong>des</strong>to leichteres Spiel zu haben!<br />

Hätte ich nur eine Leuchte mitgenommen! Aber<br />

Dank meinem häufigen Hiersein, ich werde auch ohne<br />

Licht den Unhold finden und noch zeitig genug an der<br />

Gurgel packen! Den Griff <strong>des</strong> Maulwurffängers soll er<br />

sein Lebtage nicht vergessen!«<br />

<strong>Die</strong> Hausthür war blos angelehnt und drehte sich geräuschlos<br />

auf den Angeln. Im Flur brannte keine Lampe<br />

mehr, ein Zeichen, daß die <strong>Die</strong>nerschaft zur Ruhe<br />

gegangen war. Heinrich schritt auf den hallenden Fließen<br />

nach der Treppe, als er ganz nahe mehrmals nach<br />

einander »Hilfe! Hilfe!« wehklagend und laut schreiend<br />

rufen hörte.

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