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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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eben auch blos Erdbirnen in schlechte gesalzene Butter!<br />

Ich bin doch neugierig, was für Delikatessen er der<br />

kleinen Vornehmen auftischen wird.«<br />

»Mir gilt’s gleich,« versetzte sein Nachbar, »die Suppe<br />

war recht dick und kloßig, und ich bin so satt, daß<br />

mir Einer Schweinebraten und gebackene Pflaumen<br />

vorsetzen könnte, ohne mich sehnsüchtig zu machen.«<br />

»Nun auf ein paar fette Bissen käm’ mir’s nicht an,«<br />

meinte der Großknecht. »Für ein halbes Pfund Fleisch<br />

<strong>oder</strong> ’was drüber habe ich immer noch Platz.«<br />

»Gebratene Tauben bringt er nicht,« sagte die älteste<br />

Magd, ein stämmiges Frauenzimmer mit hochrothem<br />

Gesicht und gutmüthigen, aber nichts weniger als klugen<br />

Augen.<br />

»Ich glaube, er ist blos heruntergekommen, um ein<br />

paar Bissen zu erschnappen,« fiel lächelnd eine der jüngeren<br />

Mägde ein, »denn seine Alte, wißt Ihr, hält ihn<br />

verdammt kurz und verzehrt die besten Bissen immer<br />

für sich allein.«<br />

»Allein?« sagte der Großknecht. »Laß Dir nicht Dinge<br />

weiß machen! Mit dem Jäger frißt sie alle Teufelsnäschereien<br />

auf, wenn ihr Brummbär andere Geschäfte<br />

hat. Wovon würde sie auch sonst so dick, wie eine Biertonne?<br />

Und der Jäger schleppt ihr immer ’was Leckeres<br />

zu unter dem Vorwande, das <strong>oder</strong> jenes Stück Wild<br />

tauge nichts. Deßhalb stellt sich der Sapperlot auch so<br />

fromm, denn wär’s ihm nicht um ein gut Stück Essen

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