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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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nichts anfangen. Sobald sie aber überzeugt und ebenfalls<br />

gewonnen seien, würde plötzlich in einer Nacht<br />

der Aufstand ausbrechen und Alles, was dem Herrenstande<br />

angehöre, ohn’ Erbarmen ermordet werden!«<br />

Während dieser Rede war Magnus immer bleicher<br />

geworden, jetzt mußte er sich auf die Lehne seines<br />

Stuhles stützen, um sich aufrecht erhalten zu können.<br />

Nach einer Pause, während welcher der Maulwurffänger,<br />

ohne eine Miene zu verziehen, die Wirkung seiner<br />

List belauschte, sagte der Graf:<br />

»Glaubst Du, daß diese Unsinnigen wagen werden,<br />

ihre Pläne auszuführen?«<br />

»Wer soll sie denn daran hindern?« erwiederte Heinrich.<br />

»Alles Volk bis herab auf das verworfenste Gesindel<br />

wird sich ihnen zugesellen, weil es gegen Herrschaft<br />

und Besitz geht und Jeder etwas dabei für sich<br />

zu erobern gedenkt. Es sind ihrer Viele, die Wuth wird<br />

ihre Macht um das Zehnfache der wirklichen Kraft<br />

verstärken, und ehe sich die unerwartet Überfallenen<br />

sammeln können, sind sie schon vertilgt!«<br />

»Ich kenne bisher nur Deine Neuigkeiten,« sagte Magnus.<br />

»Laß jetzt, wenn Du sie erschöpft hast, auch Deine<br />

Rathschläge hören.«<br />

»Nun sehen Ew. Gnaden,« fuhr Heinrich fort, »ich<br />

getraue mir flugs das Abendmahl drauf zu nehmen,<br />

daß mein Plan, wie ich ihn mir heut’ während meiner<br />

Geschäftswanderung ausgedacht habe, zweifellos<br />

zum Ziele führt. Der Bursche liebt das Haideröschen,

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