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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 178 —<br />

»Nun geh’ aber und richte meinen Auftrag genau und<br />

pünktlich dem Herrn Grafen aus.«<br />

11. HERR UND LEIBEIGENE.<br />

Ehe wir unsere Erzählung weiter fortführen, müssen<br />

wir uns zurückwenden zum Grafen Magnus. <strong>Die</strong>ser<br />

hatte nach halbstündigem scharfen Jagen mit seiner<br />

schönen Beute, die inzwischen vor Angst und Schreck<br />

ohnmächtig geworden war, jenes einsam gelegene Vorwerk<br />

erreicht, <strong>des</strong>sen Schornstein man vom Fuße <strong>des</strong><br />

Todtensteines aus sah. <strong>Die</strong>ses Vorwerk gehörte zum<br />

Edelhofe und wurde von einem Pachter mit Frau und<br />

Gesinde bewohnt. Magnus hielt hier sein schaumbedecktes<br />

Roß an, sprang aus den Bügeln und trug die<br />

noch immer bewußtlose junge Wendin in das Wohnzimmer<br />

<strong>des</strong> Vorwerks.<br />

Des Staunens nicht achtend, das Blicke und Mienen<br />

der einfachen Landleute aussprachen, forderte er herrisch<br />

ihr bestes Fuhrwerk. Leider bestand dies blos aus<br />

einem sehr schadhaften und unbequemen Karren, der<br />

für gewöhnlich zur Transportirung grüner Feldfrüchte<br />

in die Stadt gebraucht ward. Nöthigenfalls bediente<br />

man sich <strong>des</strong>selben allerdings auch zu Spazierfuhren,<br />

und dann überspannte ihn der Pachter mit einer viel<br />

gebrauchten, fleckigen, sehr oft geflickten und doch<br />

immer noch zerrissenen groben Leinewand <strong>oder</strong> Plane.<br />

Da innwendig keine Sitze angebracht waren, so half<br />

man sich durch untergebreitetes frisches Stroh, über

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