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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Er herrschte daher schon seit Monaten wie seine Urahnen<br />

zur Zeit <strong>des</strong> Faustrechtes. Besondere Aufmerksamkeit<br />

schenkte er seinen leibeigenen Wenden, deren<br />

schlanke Töchter ihm ungemein gefielen. Ein herzloser,<br />

gegen den Gebieter hündisch kriechender Voigt<br />

bot ihm bereitwillig seine Hand zu jeder willkürlichen<br />

Handlung, und mit diesem feigen Schurken vereint<br />

verübte nun Magnus Dinge, die vor dem Richterstuhle<br />

der Menschheit als Verbrechen verdammt und bestraft<br />

worden wären. Nur die Macht <strong>des</strong> Herrn, die Furcht<br />

<strong>des</strong> <strong>Volkes</strong> vor dieser und die sclavische Scheu, als Kläger<br />

gegen den kleinen Tyrannen aufzutreten, schützten<br />

ihn und ließen ihn wohl gar glauben, er sei in seinem<br />

vollsten Rechte und deßhalb völlig unantastbar.<br />

Als der Maulwurffänger der hohen, düstern Mauer<br />

sich näherte, welche die umfangreiche Hoferöthe umschloß,<br />

mäßigte er seine Schritte und ging mit sich<br />

selbst zu Rathe, auf welche Weise er sein Anliegen dem<br />

auffahrenden Junker am besten vortragen könne. Es<br />

fehlte unserm Freunde weder Gewandtheit noch Unverschämtheit,<br />

wenn es galt, irgend etwas, von dem<br />

er sich persönlich Vortheil versprach, mit Nachdruck<br />

durchzusetzen. Er hatte daher in Kurzem eine ganze<br />

Menge Vorwände in Bereitschaft, mit denen allen er,

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